29.10.: Café Central Innsbruck: Buchpräsentation

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Am Sonntag, den 29.10. 2006 wird unter Mitwirkung von GERHARD RUISS (IG AutorInnen – Boss Österreich) bzw. ELIAS SCHNEITTER (IG AutorInnen – Boss Tirol) im Innsbrucker Café Central die neue Ausgabe des Tiroler Literaturmagazins Cognac & Biskotten (inkl. mehreren literarischen, wie auch grafischen Beiträgen von Th. Schafferer) und der neue Gedichtband “digitally remastered” (pyjamaguerilleros*: Innsbruck 2006) von Thomas Schafferer ab 19.30 Uhr präsentiert.

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Dieses Buch gewährt Einblick in einen Lebensabschnitt des Autors Thomas Schafferer, in persönliche Gefühle und seinen literarischen aber vor allem menschlichen Werdegang. Viele Texte sind Momentaufnahmen aus seinem Leben und zeichnen in Summe das Bild eines Suchenden, der sich vor allem nach Liebe und Geborgenheit, aber gleichzeitig nach Freiheit und Erkenntnis sehnt. Eine literarische Reise entlang von 227 Gedichten aus den Jahren 1992-2006, die in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Spanien und Griechenland entstanden sind.

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TEXTPROBE:

melange

purpurne salonverkleidung
wassergläser, wassergläser
leer, voll, halbvoll, halbleer
wassergläser an bedeckten
an unbedeckten tischen, von
auf tischdecken, aschen
becher, silberne tabletts, leere
aufgerissene zuckersäckchen
ausgetrunkene, porzellan
tassen, lusterglas, glasluster
das kaffeehaus, alt, das älteste
der stadt, ein mann, abgewetzt
und löchrig wie das plüsch
der bezüge unter ihm, doch
warm, zufrieden, geborgenheit
stiftend, die melange
in seinem
bauch

(Dieser hier wiedergegebene Text ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne ausdrückliche Erlaubnis in keiner Form wiedergegeben oder zitiert werden.)


VORWORT VON MAG. JOACHIM GATTERER:

„digitally remastered“ ist Thomas Schafferers literarischer Reisebericht der Jahre 1992 bis 2006… und das in mehrfacher Hinsicht. Oberflächlich betrachtet handelt es sich um eine simple Ansammlung lyrischer Impressionen; eine Neuauflage zum Teil älterer Gedichte, die vor Jahren in den Urlaubsdomizilen des Autors zu unterschiedlichen Zeiten und in den unmöglichsten Situationen (im Bus, am Strand, im Flugzeug oder im Waschsalon) entstanden sind. Einfühlsame Stimmungsbilder mischen sich mit Landschaftsimpressionen und einer Fülle an präzisen Beobachtungen, die nicht nur Schafferers Interesse an allem, was um ihn herum geschieht, widerspiegeln, sondern auch seine tiefe Sympathie für den Süden bekunden, den er im Verlauf seiner Reiseberichte nicht nur einmal durchstreift.
Gleichzeitig gewährt der Gedichtband Einblick in einen Lebensabschnitt des Autors, in persönliche Gefühle und seinen literarischen aber vor allem menschlichen Werdegang. Viele Texte sind Momentaufnahmen aus seinem Leben und zeichnen in Summe das Bild eines Suchenden, der sich vor allem nach Liebe und Geborgenheit, aber gleichzeitig nach Freiheit und Erkenntnis sehnt. Die 227 Gedichte zeigen neben den Landschaften auch die Stationen dieser Suche. Ausgehend von jugendlichen Zwängen, der Maturaprüfung und dem Militärdienst führen sie im Anschluss nicht nur in fremde Städte und an sonnige Strände, sondern auch durch das Alltagsleben in Bars, Discotheken und an Arbeitsplätzen. Am Ende ist kein Ziel erreicht, nur ein Abschnitt der Reise beschrieben, der jedoch den Reifeprozess eines passionierten Schriftstellers, und vor allem den eines jungen Mannes, beinhaltet.


REZENSION VON HELMUTH SCHÖNAUER:

Der Fachausdruck "digitally remastered" führt bei Fans immer zu voll gespeicheltem Mund und feuchten Augen, bedeutet er doch in der Musikszene, dass längst verschollene Musikstücke, die sich nur noch als gerumpeltes Geräusch abspielen lassen, plötzlich in hoher Qualität und völliger Frische wieder zugänglich sind.

Thomas Schafferer hat jetzt für seinem Gedichtband alles remastered, was bis er bisher an Untergrundlyrik verfasst hat, und wie Moses einst mit zehn Geboten aus dem Nebel aufgetaucht ist, taucht der Autor hier mit seinen zehn ersten Gedichtbänden als strahlender Poet auf.

Die Gedichte Thomas Schafferers entstehen immer aus dem Bauch des Alltags heraus, sie sind also immer ganz knapp an einer scheinbar gewöhnlichen Situation dran, kippen dann aber ins Ungewöhnliche und kommen jeweils als lyrisches Gebilde auf dem Papier zu liegen.

So scharen sich die Texte gerne um ein einzelnes Ereignis herum und führen dieses in einen verdichteten Erlebnisstatus, manchmal entstehen ganze Zyklen oder auch Gedichtbände aus einem einzelnen Un-Ereignis wie es etwa die Matura ist oder der Militärdienst.

Dann wiederum setzt sich das lyrische Ich quasi von sich selbst ab und tritt eine Reise an, die scheinbar nur den einen Sinn hat, dem Zielpunkt einen neuen Namen zu verpassen.

Die Gedichtzyklen heißen dann etwa: Mathema-Tick, Kehrseiten, Meeresland, die ersten Fünfundneunziger oder einfach Zak!

Nach der Matura etwa ist dem lyrischen Ich der Druck mit einer Geschwindigkeit aus dem Hirn entwichen, dass offensichtlich gleich die gesamte Identität aus dem Körper gepfiffen ist, irgendwohin in den nächstliegenden Weltraum.

Während der Reisen wird das Ich unruhig, weil ihm das vertraute Pendant abhanden gekommen ist, es sehnt sich im Flugzeug über dem Kontinent plötzlich nach Liebe, Körper, oder auch nur nach Wörtern, welche diese Liebe verströmen.

"ich war ein einzelgänger, bis ich meinen doppelgänger traf" (89). Immer wieder tauchen scheinbar leichte Wortspiele aus den Zeilen auf und reißen mit ihrem Doppelsinn den kommentierenden Lyriker in unerwartete Untiefen, plötzlich schlägt der Wortsinn zurück und kippt das lyrische Gebilde.

Thomas Schafferers Lyrik umschwärmt jeweils auch jenen Augenblick, an dem sie entsteht. Aus diesem Grund gibt es zu seinen Gedichten stets auch ein Entstehungsverzeichnis, jede einzelne Zeile ist fixiert, wo und wann sie genau entstanden ist. Dabei ergibt der Wechsel aus großen Orten des Reisens, wie etwa Verona oder Rapallo, und fuzzigen Winkeln, wie Pfons oder Speckbacher Kaserne, einen schroffen Ausschlag auf der Skala der Lieblichkeit der Orte Die Loci amoeni werden dadurch zu Abschussrampen, in denen die Gedichte gezündet werden.

Helmuth Schönauer 15/11/06
TIROLER GEGENWARTSLITERATUR 956

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